Junge Flüchtlinge brauchen Unterstützung durch ehrenamtliche Vormundschaft
Die zweite Do-it!-Qualifizierung des Kreisjugendamtes Heinsberg, bei der engagierte Bürgerinnen und Bürger auf die Übernahme einer ehrenamtlichen Vormundschaft für ein Kind oder einen Jugendlichen mit Fluchthintergrund vorbereitet werden, wurde mit dem Besuch der Jugendhilfeeinrichtung der Caritas Jugend und Wohnen in Wegberg-Dalheim erfolgreich beendet. Die Einrichtung bietet als Kooperationspartner im Projekt den Ehrenamtlerinnen einen umfassenden Einblick über den Alltag und das Leben der Kinder und Jugendlichen in der Wohngruppe.
Im Laufe des Jahres 2023 nahmen 22 Ehrenamtler an der Qualifizierung teil, um die verantwortliche Aufgabe der Vormundschaft zu übernehmen. Das Kreisjugendamt Heinsberg ist zurzeit für 38 unbegleitet minderjährige Flüchtlinge aus unterschiedlichen Herkunftsländern zuständig. Vor allem sind es Kinder aus Afghanistan, Syrien, aber beispielsweise auch aus Somalia oder Guinea. Die Fluchtursachen sind vielfältig und häufig eine Kombination aus mehreren Faktoren, wie Krieg, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen.
Drei Mädchen und sieben Jungen im Alter von zwölf bis 17 Jahren haben inzwischen ihren ehrenamtlichen Vormund kennen gelernt. Gemeinsam wird nach der Phase des Kennenlernens überlegt, ob die Übernahme der Vormundschaft erfolgen soll, denn die Erfüllung des gesetzlichen Auftrags als Vormund setzt ein Vertrauensverhältnis voraus, das nur bei einem guten Beziehungsaufbau und regelmäßigem Kontakt zum Kind gegeben ist.
Die bereits aktiven Ehrenamtler unternahmen in ihrer Freizeit vielfältige gemeinsame Aktionen mit ihrem Mündel: gemeinsame Spaziergänge, ein Einkaufsbummel, der Besuch im Café oder eines Weihnachtsmarktes. Andere haben zusammen Plätzchen gebacken oder gekocht. Für die Kinder, die sich gerne sportlich betätigen, gab es Verabredungen zum Billardspielen, und der Besuch beim neuen Fußballverein wurde ebenfalls organisiert und begleitet - ein Glück auf beiden Seiten und ein großartiger Beitrag, als Wegbegleiter eines jungen Menschen zur Integration in unsere Gesellschaft beizutragen.
Bei der Aufgabe als Vormund schätzen die Ehrenamtler neben der Kooperation mit den pädagogischen Mitarbeitern der Wohngruppe, in der die Kinder leben, auch die Unterstützung der Do-it! Projektleiterin des Kreisjugendamtes, Claudia Cloudt, in Form einer intensiven Vorbereitung, individuellen Beratung und Austauschtreffen mit Gleichgesinnten.
Im nächsten Jahr wird es wieder die Schulungsreihe Do-it! des Kreisjugendamtes für bürgerschaftliche engagierte Menschen aus dem Kreis Heinsberg geben. Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung für das Projekt sind im Internet zu finden: