Katzenrettung, Igelhilfe und Harfenklang: Das sind die Preisträger des Heimat-Preises 2025

Landrat Stephan Pusch und 1. Stellvertretender Landrat Erwin Dahlmanns haben während einer Feierstunde im Heinsberger Kreishaus die Preisträger des Kreis-Heimatpreises 2025 bekanntgegeben. „Dieser Preis ist mehr als eine Auszeichnung – er ist ein Zeichen der Wertschätzung für Menschen, die mit Herz, Hingabe und Tatkraft unsere Heimat gestalten, bewahren und mit Leben füllen“, sagte Landrat Stephan Pusch während der Preisverleihung.

Der 1. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro geht in diesem Jahr an die Katzenrettung Gangelt e.V. Die Katzenrettung Gangelt steht für Mitgefühl, für Verantwortung, für Gemeinschaft. Sie zeigt, dass Heimat dort beginnt, wo man sich kümmert – um Tiere, um Menschen, um das Miteinander. Mit dem jährlich stattfindenden Tier- und Naturschutzfest hat der Verein eine Plattform geschaffen, die weit über die Grenzen der Gemeinde hinausstrahlt. Hier treffen sich Tierfreunde, Naturschützer, Familien, Seniorinnen und Senioren, Kinder und Jugendliche – und alle eint das Interesse am Schutz unserer Umwelt und unserer Mitgeschöpfe. Die Organisation dieses Festes verlangt monatelange Vorbereitung, unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit und ein hohes Maß an Engagement. Und dennoch gelingt es dem Verein Jahr für Jahr, Menschen zu begeistern, zu vernetzen und zu sensibilisieren – für den Tierschutz, für Nachhaltigkeit, für das Ehrenamt. Die Katzenrettung Gangelt ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie aus einer Idee eine Bewegung wird. Wie aus Engagement Wirkung entsteht. Und wie aus Fürsorge Heimat wächst.

Den 2. Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro geht an die Igelhilfe Wassenberg, gegründet von Britta Krzykowski. Die Igelhilfe Wassenberg ist weit mehr als eine Pflegestation. Sie ist ein Ort der Fürsorge, der Bildung, der Gemeinschaft – und ein echtes Vorbild für bürgerschaftliches Engagement. Hier werden verletzte, unterernährte oder vergiftete Igel aufgenommen, medizinisch versorgt und liebevoll aufgepäppelt, bis sie wieder in die Freiheit entlassen werden können. Und das Tag für Tag, mit unermüdlichem Einsatz. Doch das Projekt geht weit über die reine Tierpflege hinaus. Es bringt Menschen zusammen – aus verschiedenen Generationen, Kulturen und Lebenswelten. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich gemeinsam für den Naturschutz, lernen voneinander und sensibilisieren die Öffentlichkeit für ökologische Zusammenhänge. Inklusion und Integration sind hier keine Schlagworte, sondern gelebte Realität. Sie zeigen, dass Heimat auch Verantwortung bedeutet. Verantwortung für unsere Umwelt, für unsere Mitgeschöpfe und für das Miteinander. Ihr Engagement ist leise, aber wirkungsvoll – und verdient höchste Anerkennung.

Mit dem 3. Platz (Preisgeld: 2000 Euro) ist die Musikgruppe Harfenklang Hückelhoven bedacht worden. Die Musiker bringen Klang in Klassenzimmer, Glanz in Seniorenheime und Gänsehaut in Konzertsäle. Sie zeigen: Kultur muss nicht laut sein, um Eindruck zu machen. Manchmal reicht ein gezupfter Ton – und schon ist die Welt ein bisschen schöner. Was auf den ersten Blick wie ein musikalisches Nischenprojekt erscheinen mag, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein echtes Heimatprojekt im besten Sinne: inklusiv, generationenverbindend, kreativ – und zutiefst menschlich. Die Veeh-Harfe, das Instrument im Zentrum dieser Initiative, wurde einst erfunden, um Menschen mit Beeinträchtigungen das Musizieren zu ermöglichen. Und genau diesen Geist trägt Harfenklang Hückelhoven weiter: Hier musizieren Menschen mit und ohne Notenkenntnisse, mit und ohne Einschränkungen, mit und ohne musikalische Vorerfahrung – aber alle mit Herz. Was Brigitta Schelthoff gemeinsam mit den Musikern Georg Pusch und José Soto-Perez aufgebaut hat, ist weit mehr als eine Musikgruppe. Es ist ein Ort der Begegnung, der Ermutigung und der leisen Töne, die lange nachhallen. Ob im Pfarrheim, bei Workshops oder in der Trauerbegleitung – Harfenklang schafft Räume, in denen Musik Brücken baut, wo Worte manchmal fehlen.

Der Heimat-Preis des Kreises Heinsberg wurde nach den Jahren 2019 bis 2024 in diesem Jahr zum siebten Mal verliehen. Die Ausschreibung erfolgte im gesamten Kreisgebiet. Mit dem Kreisheimat-Preis werden Projekte ausgezeichnet, die die Heimatbegeisterung der Menschen im Kreis Heinsberg zum Ausdruck bringen und verdeutlichen, dass durch gemeinsames Engagement vor Ort Lebensqualität und Verbundenheit insgesamt gestärkt werden. In diesem Jahr sind insgesamt 26 Bewerbungen und Vorschläge eingegangen – darunter beeindruckende, kreative Projekte und ein bemerkenswertes Maß an heimatlichem Engagement. Bei der Auswahl der Preisträger legte die Jury besonderen Wert auf Aspekte wie Nachhaltigkeit, persönliches Engagement, Reichweite der Projekte, Inklusion, Integration, ökologische Verantwortung und Innovationskraft. „Mit dem Heimatpreis würdigen wir das Engagement all jener, die sich im Kreis Heinsberg mit Herzblut dafür einsetzen, diese Werte zu fördern und zu erhalten“, sagte Landrat Stephan Pusch. Im September benannte die Jury die drei Preisträger. „Die Jury war sich einig, dass eigentlich alle Initiativen preiswürdig sind“, sagte der Landrat. Jurymitglieder waren in diesem Jahr Erwin Dahlmanns, Dr. Christiane Leonards-Schippers, Dietmar Moll, Walter Leinders, Hans Schürgers, Heinz-Jürgen Wolter, Frank Baczyk und Stephan Pusch.

Landrat Stephan Pusch (2.v.l.) und 1. Stellvertretender Landrat Erwin Dahlmanns (l.) gratulierten im Heinsberger Kreishaus den Preisträgern des Heimatpreises 2025. Foto: Kreis Heinsberg
Landrat Stephan Pusch (2.v.l.) und 1. Stellvertretender Landrat Erwin Dahlmanns (l.) gratulierten im Heinsberger Kreishaus den Preisträgern des Heimatpreises 2025. Foto: Kreis Heinsberg