Ausstellung im Kreishaus: 75 Jahre Genfer Abkommen von 1949
Vor 75 Jahren hat die internationale Staatengemeinschaft mit der Unterzeichnung der vier Genfer Abkommen am 12. August 1949 die universell geltenden Grundlagen des Humanitären Völkerrechts geschaffen. Die Abkommen 1 bis 3 wurden dabei überarbeitet und neu gefasst. Erstmals wurde der allumfassende Schutz der Zivilbevölkerung im neu gefassten 4. Genfer Abkommen völkerrechtlich verankert.
Diesen Meilenstein würdigt der DRK Kreisverband Heinsberg als Teil des Roten Kreuzes durch die Herausgabe einer informativen Plakatserie, die die Ursprünge und die Bedeutung der Genfer Konventionen erläutert. Denn die Genfer Konventionen begrenzen nicht nur seit 1864 die Brutalität des Krieges, sondern sie verbriefen auch den Auftrag für die weltweite Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung fortwährend für das Gebot der Menschlichkeit einzustehen. Die Konventionen mandatieren das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und schreiben das Zeichen des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes und des Roten Kristalls als universelle Schutz- und Kennzeichen fest. Seit 160 Jahren bilden sie die Grundlage des modernen Humanitären Völkerrechts und verpflichten Konfliktparteien weltweit, der Menschenwürde in bewaffneten Konflikten Geltung zu verschaffen.
Landrat Stephan Pusch und der Konventionsbeauftragte des DRK Kreisverbandes Heinsberg Christoph Rademacher eröffnen anlässlich dieses besonderen Jubiläums heute die Ausstellung der Plakate im Kreishaus der Kreisverwaltung. Die Plakatserie wird für drei Wochen vor den Sitzungssälen ausstehen und alle Bürgerinnen und Bürger und Mitarbeitenden können sich über dieses wichtige Thema informieren. Seine Aktualität wird durch die bewaffneten Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen gezeigt. Die Plakatserie unterstreicht dies auch besonders, indem Bilder genutzt werden, die vom unabhängig arbeitenden Heinsberger Pressefotografen Ron Weimann stammen, der bereits mehrere Male in der Ukraine gewesen ist.
Damit wird auch die Brücke geschlagen, dass die häufig fern scheinenden Konflikte auch im Kreis Heinsberg Auswirkungen haben. Sei es durch die Flüchtlinge, die bei uns Schutz suchen oder durch das Engagement der Menschen beim Roten Kreuz bei uns im Kreis Heinsberg, die durch ihre Arbeit in Flüchtlingsunterkünften oder im Katastrophenschutz etwas für uns unmittelbar leisten, um nur zwei Beispiele zu nennen.
Denn diese Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler sind ein Teil von über 80 Millionen und leisten mit ihrer Arbeit auch etwas für den weltweiten Auftrag der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und das hauptsächlich ehrenamtlich. Weitere Beispiele dieser Arbeit bei uns im Kreis Heinsberg sind die Blutspende, die Integrationsarbeit, die Familienbildung, der Fahrdienst, die Erste-Hilfe Ausbildung, das Betreiben von Kindergärten oder die kleinen und großen Sanitätsdienste vom St. Martinszug bis hin zum ELECTRISIZE Festival.
Gemeinsam unterstreichen Landrat Stephan Pusch und Christoph Rademacher, dass diese Arbeit von immenser Bedeutung für unsere Gesellschaft ist und meist im Hintergrund geleistet wird. Das heutige Jubiläum soll gefeiert werden, indem die Wurzeln der weltweit größten humanitären Bewegung in den Fokus genommen werden. Denn die Genfer Konventionen und das Rote Kreuz bedingen einander und entspringen der gleichen Idee: Menschliches Leiden so gut es geht in Zeiten größter Not zu lindern.