Behördenleiter besichtigen Containerwerk Wassenberg
Zum traditionellen Treffen der Behördenleiter begrüßte Landrat Stephan Pusch rund 30 Vertreterinnen und Vertreter der Behörden, mit denen der Kreis Heinsberg regelmäßig zusammenarbeitet. Das Behördenleitertreffen fand diesmal beim Containerwerk im Gewerbegebiet Wassenberg-Forst statt. „Das Unternehmen, das mittlerweile deutschlandweit agiert, ist eines von vielen Beispielen für die Leistungsfähigkeit und Vielfalt des Kreises Heinsberg“, sagte Landrat Stephan Pusch bei der Begrüßung in den Produktionshallen des Containerwerks.
Das junge Unternehmen mit Sitz in Wassenberg betreibt Upcycling im Großformat und veredelt gebrauchte Seefrachtcontainer zu Wohnräumen. In Erkelenz, Hückelhoven und Heinsberg sind bereits so genannte Tin Inn Hotels entstanden, die aus Seefrachtcontainern bestehen, die zuvor jahrelang auf den Weltmeeren unterwegs waren. Ein- und auschecken kann man in den Tin Inn Hotels rund um die Uhr, alles ist zu 100 Prozent digital. Zimmerschlüssel gibt es nicht, stattdessen bekommt man einen Code als Schlüssel. Die Räume sind mit Highspeed-WLAN und Smart-Home-Technik ausgestattet. Wenn man doch einmal eine Frage hat, kann man sich rund um die Uhr per Chat oder Telefon an das Team wenden.
„Wir gehen mit den Tin Inn Hotels einen konsequent nachhaltigen Weg“, erklärte Containerwerk-Geschäftsführer Nico Sauerland während der Betriebsbesichtigung mit den Behördenleitern aus der Region. Statt ganz von vorne anzufangen und eine Menge Baustoff zu verwenden, setzt das Unternehmen bei den Tin Inn Hotels auf ausrangierte Frachtcontainer, die vor der Schrottpresse gerettet werden und ein zweites Leben als moderne Hotelzimmer bekommen. Die Kosten seien um rund 40 Prozent günstiger als bei einer herkömmlichen Bauweise und die Bauzeit mit vier Monaten ungewöhnlich kurz. Die Standorte der Hotels seien so gewählt, dass beispielsweise Bäckereien und Supermärkte in der Nähe liegen und die Lebensmittelversorgung auch ohne eigenen Service sichergestellt sei.
Das Containerwerk übernimmt bei der Verwandlung der ausrangierten Seefrachtcontainer in moderne Hotelräume sämtliche Produktionsschritte selbst. Dafür stehen im Gewerbegebiet Forst mehrere große Produktionshallen zur Verfügung. Alle eingesetzten Materialien sind nach Angaben von Geschäftsführer Nico Sauerland langlebig und schadstoffarm, angefangen bei der Inneneinrichtung aus wohngesunden, teils recycelten Materialien bis hin zu ökologischen Reinigungsmitteln. Zudem beziehe man Grünstrom aus 100 Prozent Wind- und Sonnenkraft und die Gebäude seien mit mehr als 50 Prozent nachwachsenden Rohstoffen gedämmt.
Die Tin Inn Hotelgruppe hat kürzlich die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft abgeschlossen. Gleichzeitig ist nach Unternehmensangaben der Zusammenschluss mit der Produktionsgesellschaft Containerwerk erfolgt. Die neu gegründete Aktiengesellschaft firmiert unter dem Namen Tin Inn Holding AG – mit Sitz in Wassenberg. Nico Sauerland und Ivan Mallinowski, zwei der Gründer von Tin Inn, wurden in den Vorstand berufen.
„Wir sind weltweit die einzige Hotelgruppe, die ihre Gebäude selbst erstellt, die Hotels selbst betreibt und im Eigentum hält. Damit sichern wir eine extrem hohe Wertschöpfung und kontrollieren alle Leistungsstufen“, erklärte Nico Sauerland. Bis 2025 plant das Unternehmen nach eigener Aussage die Eröffnung von 15 weiteren Hotels in Deutschland. Im vergangenen Jahr hat das erste Containerhotel Deutschlands in Erkelenz eröffnet, in diesem Jahr kam das Hotel in Hückelhoven dazu, ein weiteres Tin Inn Hotel in Heinsberg steht unmittelbar vor der Eröffnung. Auch in Montabaur gibt es bereits ein solches Hotel.
Für die Teilnehmer war die Besichtigung des Containerwerks in Wassenberg auf Einladung des Kreises Heinsberg eine willkommene Gelegenheit, auf unkomplizierte und kollegiale Weise Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen. Abschließend sprach Landrat Stephan Pusch den Verantwortlichen des Containerwerks im Namen des Kreises Heinsberg seinen Dank aus.