Berichtsrahmen macht Fortschritt der nachhaltigen Entwicklung mess- und steuerbar

Der Kreis Heinsberg ist eine von insgesamt fünf Projektkommunen bundesweit, die vom 1. April bis 31. Dezember 2023 an der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts anhand des Berichtsrahmens Nachhaltige Kommune teilnimmt. Während des Projekts erarbeiten die Kommunen einen Nachhaltigkeitsbericht im Kontext der Agenda 2030. Neben dem Kreis Heinsberg nehmen Bremen, Essen, Herne und Kirchheim unter Teck an dem bundesweiten Projekt teil.

Ziel ist es, dass eine Bestandsaufnahme Aufschluss über den Status Quo zur Umsetzung der globalen Entwicklungsziele des Kreises Heinsberg geben und Stärken und Schwächen bezüglich der Verankerung der Agenda 2030 identifizieren soll. Dabei wird die Fachkompetenz von den Kommunalvertretenden durch Beratung, Workshops und interkommunalen Austausch während der Fachtagungen gestärkt und verbessert. Durch die klare und vergleichbare Struktur können sich Bürgerinnen und Bürger über bedeutende Nachhaltigkeitsaktivitäten im Kreis Heinsberg informieren. Fortschritte im Bereich nahhaltiger Entwicklung werden einheitlich und transparent dargestellt.

Der Heinsberger Kreistag hat die unter externer Begleitung von März 2021 bis Dezember 2022 erarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie im März 2023 beschlossen. Zuvor hatte eine 45-köpfige Steuerungsgruppe aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Bürgern die Handlungsstrategie entworfen und damit die Weichen gestellt, um im Kreis Heinsberg zukünftig global verantwortlich agieren und lokal noch nachhaltiger handeln zu können. „Die Strategie spielt gedanklich bei allen Überlegungen, Vorhaben und Maßnahmen, die die Zukunftsfähigkeit des Kreises Heinsberg sicherstellen sollen, eine wichtige Rolle“, erklärt Beyda Üner, Nachhaltigkeitsmanagerin des Kreises Heinsberg. Mit der entwickelten Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt der Kreis Heinsberg die Umsetzung der Agenda 2030, die im Jahr 2015 von der Weltgemeinschaft verabschiedet wurde, als Fahrplan für die Zukunft. Damit will die Weltgemeinschaft weltweit ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und zugleich die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahren.

Mit der Nachhaltigkeitsstrategie hat der Kreis Heinsberg eine gemeinsame Vision für eine nachhaltige und lebenswerte Kommune mit konkreten Zielen und Maßnahmen entwickelt und diese mit ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen verknüpft. Insgesamt wurden zu den sechs priorisierten Handlungsfeldern „Nachhaltige Verwaltung“, „Nachhaltige Mobilität“, „Klimaschutz & Energie“, „Ressourcenschutz & Klimafolgenanpassung“, „Globale Verantwortung & Eine Welt“ sowie „Nachhaltiger Konsum & Gesundes Leben“, sechs Leitlinien, 24 strategische Ziele, 58 operative Ziele und 79 konkrete Maßnahmen entwickelt. So sollen beispielsweise der öffentliche Personennahverkehr verbessert, Flächen entsiegelt, mehr Leihfahrräder angeboten, Blühstreifen angelegt und eine digitale Verkaufsplattform für regionale Produkte und nachhaltigen Tourismus eingerichtet werden. Der Kreis Heinsberg fördert zudem die Umweltbildung von Kindern und Jugendlichen in Kindertagesstätten und Schulen. Auch eine Partnerschaft mit einer Stadt im globalen Süden (Nachhaltigkeitspartnerschaft), in der weitere Projekte gemeinsam umgesetzt werden, ist geplant.

Bis spätestens 2035 soll der Kreis Heinsberg vollständig klimaneutral sein, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Beyda Üner. Gelingen soll dies durch den Ausbau erneuerbarer Energien, Energiesparen, Energieeffizienzmaßnahmen, eine nachhaltige Landnutzung, Entwicklung klimaschonender Technologien und Bildungsmaßnahmen. Die Umsetzung der im Handlungsprogramm formulierten Ziele und Maßnahmen im Kreis Heinsberg wird nun durch den Nachhaltigkeitsbericht anhand des Berichtsrahmens Nachhaltige Kommune eng begleitet.

Das ist die Nachhaltigkeitsstrategie des Kreises Heinsberg (pdf-Dokument).

Landrat Stephan Pusch und Nachhaltigkeitsmanagerin Beyda Üner präsentieren die Urkunde „Kreis Heinsberg – Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen“. Foto: Kreis Heinsberg
Landrat Stephan Pusch und Nachhaltigkeitsmanagerin Beyda Üner präsentieren die Urkunde „Kreis Heinsberg – Global Nachhaltige Kommune in Nordrhein-Westfalen“. Foto: Kreis Heinsberg

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