Durchstarten mit einem Schulabschluss – Erfolgreicher Lehrgang für gestattete und geduldete Flüchtlinge bei der Volkshochschule

„Es ist ein besonderer Moment, den jungen Leuten das Zeugnis des Ersten Schulabschlusses zu überreichen“, freut sich Volkshochschulleiter Ingo Rümke. Erstmals gibt es Absolventen eines Lehrgangs zur Erlangung von staatlichen Schulabschlüssen, der sich an gestattete und geduldete Flüchtlinge richtet. Träger der Maßnahme ist das Zentrum für kommunale Bildung und Integration. Dessen Leiter, Leonhard Stepprath, zeigt sich ebenfalls beeindruckt von der sehr hohen Lernbereitschaft der fünf Teilnehmer, die aus Westafrika und Serbien kommen: „Im Rahmen des Projekts Durchstarten in Ausbildung und Arbeit, einem Programm des Landes Nordrhein-Westfalen, konnten sie auf verschiedenen Niveaus Sprachkurse belegen, bis sie fit genug waren, einen deutschen Schulabschluss anzustreben. Es ist beeindruckend, welche Fortschritte in so kurzer Zeit gemacht wurden!“ Ergänzt wurde der Kursbesuch durch ein intensives Coaching.

Mit der Erlangung des Ersten Schulabschlusses ist der Weg aber noch nicht zu Ende. Bis zu den Sommerferien wird eifrig weitergelernt und es winkt der Erweiterte Erste Schulabschluss, früher bekannt als Hauptschulabschluss nach Klasse 10. „Das außergewöhnliche Engagement der erfahrenen Lehrkräfte hat die Motivation immer wieder gestärkt, sodass die Teilnehmenden mit guten Noten abgeschnitten haben,“ freut sich Lehrgangsleiter Dirk Hartmann. Danach soll es für alle Absolventen in eine Ausbildung gehen. In den nächsten Wochen werden bereits erste Praktika anstehen, bei denen sich Firmen und mögliche Auszubildende kennenlernen können. Die Berufswünsche sind dabei sehr unterschiedlich und reichen von Altenpfleger bis Automechaniker.

Dr. Sonja Maurer, Dezernentin der Kreisverwaltung Heinsberg, ist von der Bedeutung der Maßnahmen überzeugt: „Integration zu ermöglichen ist eine gesellschaftliche Kernaufgabe nicht nur im Kreis Heinsberg. Durch Maßnahmen wie Durchstarten in Ausbildung und Arbeit können viele hochmotivierte Flüchtlinge befähigt werden, ihren Platz in unserer Gesellschaft zu finden.“ Genau das ist der Traum der Teilnehmer, dem sie durch die Zeugnisübergabe ein Stück nähergekommen sind.

Foto: Dirk Hartmann
Foto: Dirk Hartmann

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