Fachforum „Förderung der psychischen Gesundheit“ setzt Zeichen für Stärkung der seelischen Gesundheit
Unter dem Leitgedanken „Salutogenese und Pathogenese auf Augenhöhe“ fand am 8. Oktober 2025 das Fachforum „Förderung der psychischen Gesundheit“ im großen Sitzungssaal der Kreisverwaltung Heinsberg statt. Rund 100 Fachkräfte und Entscheidungsträgerinnen und -träger aus dem Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen – darunter auch Gäste aus der Euregio Maas-Rhein – nahmen an der Veranstaltung teil, die von der Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz und Gesundheitsberichterstattung des Gesundheitsamtes des Kreises Heinsberg organisiert wurde. „Mit diesem Fachforum möchten wir Wege aufzeigen, wie Gesundheitsförderung und Prävention stärker in den Alltag von Fachkräften und Institutionen einfließen können. Psychische Gesundheit entsteht dort, wo Menschen Sinn, Teilhabe und Unterstützung erfahren“, betonte das Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg.
Das Fachforum war Teil der Umsetzung zentraler Ziele des aktuellen Psychiatrie- und Suchtplans des Kreises Heinsberg. Dabei wurde bewusst ein inhaltlicher Schwerpunkt auf Gesundheitsförderung und Prävention gelegt. Der Leitgedanke „Salutogenese und Pathogenese auf Augenhöhe“ spiegelte nicht nur die kommunale Perspektive wider, sondern steht zugleich im Einklang mit den aktuellen Entwicklungen auf Landesebene – etwa im neuen Landespsychiatrieplan NRW.
Fachliche Impulse und thematische Vielfalt
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen aktuelle Konzepte und wissenschaftlich fundierte Ansätze zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Die Vorträge und Diskussionen orientierten sich an einem salutogenetischen Verständnis von Gesundheit – also an der Frage, was Menschen gesund erhält – und betonten Sinnhaftigkeit, Verständlichkeit und Handhabbarkeit im Umgang mit psychischen Belastungen.
Den Auftakt bildete Dr. Rosa Michaelis, Neurologin, ärztliche Psychotherapeutin und Achtsamkeitslehrerin (Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum GmbH), die in ihrem Vortrag das Konzept der Salutogenese vorstellte und dessen Bedeutung für die psychische Gesundheitsförderung hervorhob.
Anschließend führte Dominique Neerschulte, Psychologin im Alexianer Zentrum für Seelische Gesundheit Gangelt, in die Positive Psychologie ein – einen wissenschaftlichen Ansatz, der Wohlbefinden, Lebenszufriedenheit und psychisches Wachstum in den Mittelpunkt stellt.
Jo Maes, Vorstandsmitglied von European Patients Empowerment for Customised Solutions (EPECS), erweiterte den Blick mit einem Beitrag zur Positiven Gesundheit – einem ganzheitlichen Konzept, das Gesundheit als dynamischen Prozess körperlicher, seelischer und sozialer Selbstregulation versteht.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf dem Thema Achtsamkeit: Petra Schmidt, Präsidentin der European Associations for Mindfulness (EAMBA) und Lehrbeauftragte an der Bergischen Universität Wuppertal, zeigte auf, wie Programme wie Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) helfen können, Stress zu reduzieren und Resilienz zu stärken.
Zum Abschluss stellte Stefanie Müller, M.Sc. Psychologie (BGF – Institut für betriebliche Gesundheitsförderung), das internationale Schulungsprogramm Mental Health First Aid (MHFA) vor, das Laien befähigt, erste Hilfe bei psychischen Krisen zu leisten – ein wichtiger Beitrag zur Entstigmatisierung und frühen Unterstützung Betroffener.
Austausch und Vernetzung
In der rund 40-minütigen Pause boten zehn Informationsstände regionaler Anbieter und Initiativen Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung. Die Resonanz der Teilnehmenden zeigte deutlich, wie groß das Interesse an präventiven, ressourcenorientierten Ansätzen zur Förderung psychischer Gesundheit ist.
Nachhaltige Impulse für die Region
Das Fachforum setzte wichtige Impulse für die Integration salutogenetischer und präventiver Konzepte in bestehende Strukturen – etwa die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG) – und trug damit zur langfristigen Weiterentwicklung der psychiatrischen Gesundheitsförderung und Versorgung im Kreis Heinsberg bei.
Kontakt:
Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg
Geschäftsstelle der Kommunalen Gesundheitskonferenz und Gesundheitsberichterstattung
Valkenburger Straße 45, 52525 Heinsberg
E-Mail: Karl-Heinz.Grimm@kreis-heinsberg.de
Telefon: 02452 / 13 5314
Bildzeile: Freuten sich über eine gelungene Veranstaltung: (v. li.) Heidrun Schößler (Amtsleitung Gesundheitsamt), Dr. Wolfgang Sommer (Stellvertr. Amtsleiter; Leiter des SpDi), Karl-Heinz Grimm (Leiter Geschäftsstelle Kommunale Gesundheitskonferenz und Gesundheitsberichterstattung), Petra Schmidt (Referentin, Lehrerin, Beraterin & Coach für Achtsamkeit, Präsidentin der European Associations For Mindfulness (EAMBA), Vorstandsmitglied des MBSR-/MBCT-Verbands, Lehrbeauftragte für Achtsamkeit an der Bergischen Universität Wuppertal), Jo Maes (Referent; Vorstandsmitglied EPECS), Dominique Neerschulte (Referentin, Psychologin Alexianer Zentrum für Seelische Gesundheit Aachen/Gangelt), Stephanie Müller (Referentin, Psychologin, Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement, BGF - Institut für betriebliche Gesundheitsförderung), Dr. Rosa Michaelis (Referentin, Achtsamkeitslehrerin, Neurologin und ärztliche Psychotherapeutin, Knappschaft Kliniken Universitätsklinikum Bochum GmbH, Vorstandsmitglied des MBSR-/MBCT-Verbands(, Dr. Sonja Maurer (Dezernentin).