Fachtag in Oberbruch: Den demografischen Wandel aktiv gestalten

Die Zahl der Menschen im Rentenalter (67 Jahre oder älter) im Kreis Heinsberg wird bis zum Jahr 2030 deutlich steigen. Der Kreis Heinsberg verzeichnet nach Angaben des Landesbetriebs für Information und Technik (IT NRW) in diesem Bereich die vierthöchste Zuwachsrate in Nordrhein-Westfalen nach den Kreisen Coesfeld, Paderborn und Borken. „Wir werden im Kreis Heinsberg besonders vom Faktor Alterung betroffen sein“, sagt Wilhelm Schulze, Leiter des Amts für Altershilfen und Sozialplanung. Um sich strategisch auf die veränderte Bevölkerungsstruktur einzustellen, trafen sich Fachleute zur „Fachtagung Demografie 2023 unter besonderer Betrachtung der alternden Bevölkerung im Kreis Heinsberg“.

Über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter kommunale Entscheidungsträger und institutionelle Akteure, waren der Einladung von Landrat Stephan Pusch in die Festhalle Oberbruch gefolgt. Die vom Amt für Altershilfen und Sozialplanung konzipierte Fachtagung betrachtete neben demografischen Schwerpunkten auch gesellschaftsrelevante Themenfelder, die insbesondere die kommunale Daseinsvorsorge berühren. In seiner Begrüßung wies der Landrat darauf hin, dass von den rund 260.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits heute der Personenkreis der über 55-Jährigen rund 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner bzw. 38 Prozent der Bevölkerung des Kreises Heinsberg ausmacht - mit steigender Tendenz. Der demografische Wandel sei insofern auch im Kreis Heinsberg bestehende Realität.

In seiner Einführung in die Tagung betonte Amtsleiter Wilhelm Schulze, dass es darum gehe „den demografischen Wandel zu gestalten“. Im Grunde müsse man das Thema Altenhilfe neu denken. Hermann Allroggen, Vorstandsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) stellte Möglichkeiten der erfolgreichen Seniorenpolitik vor Ort vor. „Altern im Kreis Heinsberg – Zielgruppe-Lebensverhältnisse-Versorgungsstrukturen“ war das Thema der Sozial- und Pflegeplanerin des Kreises Heinsberg, Margaretha Funke.  Gemeinsam mit Professor Torsten Bölting, Geschäftsführer des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (InWIS), stellte Margaretha Funke das Kommunale Informationssystem des Kreises Heinsberg vor. Wie man kommunale Altenhilfe- und Pflegestrukturen gesetzlich weiterentwickeln könnte, trug Reinhard Pohlmann, Vorstandsmitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros BaS, vor. Wilhelm Schulze präsentierte abschließend die bevorstehende Projektinitiative „Präventive Hausbesuche von Seniorinnen und Senioren im Kreis Heinsberg“.

Über die Würdigung der vorgetragenen Informationen und Erkenntnisse hinaus war für Landrat Stephan Pusch folgende Botschaft an den Teilnehmerkreis der Fachtagung wichtig: „Nutzen wir gemeinsam die Chance zum Dialog für die Aufgabenstellungen, die sich mit Blick auf die alternde Bevölkerung im Kreis Heinsberg ergeben“.

Fachtagung Demografie in Oberbruch (v.l.): Reinhard Pohlmann (BaS), Landrat Stephan Pusch, Margaretha Funke und Wilhelm Schulze, Professor Torsten Bölting (InWIS) und Hermann Allroggen (BAGSO). Foto: Kreis HS
Fachtagung Demografie in Oberbruch (v.l.): Reinhard Pohlmann (BaS), Landrat Stephan Pusch, Margaretha Funke und Wilhelm Schulze, Professor Torsten Bölting (InWIS) und Hermann Allroggen (BAGSO). Foto: Kreis HS

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