Graffiti-Workshop in Wegberg
„Kunst statt Konsum“ und „Sucht – der Dämon, der mich fesselt!“ steht groß und bunt auf der Rückwand der 3-fach Sporthalle des Schulzentrums.
Um diese Aussagen herum sind verschiedene „Characters“ (eine torkelnde Alkoholflasche; ein gieriger Spielautomat; eine fliegende Zigarettenschachtel; eine müde Tasse Kaffee) und „Throw Ups“ (kurze Schriftzüge wie Stress, Angst, Sorgen) zu sehen. Das ist das Ergebnis des Graffiti-Workshops vom vergangenen Wochenende.
Birthe Wernery, Streetworkerin der Stadt Wegberg, hat sich um die Organisation des Workshops gekümmert, an dem fünf Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 14 und 23 Jahren teilgenommen haben. Sie kennt sie aus ihrer aufsuchenden Arbeit in Wegberg.
Gábor Doleviczényi, Diplom-Designer und Graffiti-Künstler der Zinnober Kreativagentur aus Essen, führte den Workshop durch. Er ist begeistert von der Kreativität und dem Talent der fünf Jungs.
Das Besondere ist, dass sich der Graffiti-Workshop mit dem Thema Sucht auseinandersetzt. Dazu hat sich Markus Wilmer, Fachkraft für Suchtprävention im Kreisgesundheitsamt, bereits am Dienstagabend zusammen mit Birthe Wernery und den Teilnehmern auf dem Schulhof getroffen. Bei diesem Vorbereitungstreffen erarbeiteten sie gemeinsam Gründe, Wirkungen und Folgen eines Suchtmittelkonsums. Außerdem konnten sie mit einem Kettcar und Rauschbrillen, die verschiedene Alkoholgehalte simulieren, einen Parcours absolvieren.
Am Ende des Abends gab es dann ein Brainstorming zu möglichen Motiven des Graffitis.
Das Ergebnis ist nun an der Außenwand der Sporthalle zu sehen. Und wer genau hinsieht, kann auch noch weitere versteckte Botschaften entdecken.
Ein rundum gelungenes Projekt, das trotz der heißen Temperaturen der Kreativität und dem Spaß keinen Abbruch getan hat. Für die entspannte Stimmung sorgten sowohl die Musikanlage, der Picknick-Grill und die gekühlten Getränke.
Der Workshop ist Teil der Landeskampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ und wurde durch die Landesfachstelle Prävention der Suchtkooperation NRW (ginko Stiftung für Prävention) finanziert.