Grenzüberschreitender Infektionsschutz besiegelt
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben vor Augen geführt, wie wichtig das Thema Infektionsschutz und wie bedeutsam in diesem Zusammenhang eine euregionale Zusammenarbeit in den Grenzregionen ist. Die dafür zuständigen Akteure der Euregios Maas-Rhein und Rhein-Maas-Nord nehmen sich dieser Herausforderung gemeinsam an.
Aus diesem Grund fand im Heinsberger Kreishaus das von der Stiftung euPrevent organisierte Partnertreffen der Programmlinie „Infektionskrankheiten“ statt. Anwesend waren Vertreter mehrerer Gesundheitsorganisationen und Krankenhäuser aus den Kreisen Heinsberg, Düren und Viersen sowie dem Rhein-Kreis Neuss und der Stadt Mönchengladbach. Außerdem nahmen Vertreter des niederländischen öffentlichen Gesundheitsdienstes der Provinz Süd-Limburg (GGD Zuid Limburg) und der Universitätsklinik Maastricht (UMC+ Maastricht) an der Veranstaltung teil, die zudem beide auch dem Antibiotic-Stewardship-Netzwerk der niederländischen Provinz Limburg (LINK) angehören. Der belgische Teil der Euregio Maas-Rhein (EMR) wurde durch eine Vertreterin eines Forschungsinstitutes (Sciensano) repräsentiert. Ziel dieser Veranstaltung war die Fortführung und Erweiterung des stabilen Netzwerkes im Bereich des Infektionsschutzes durch die Klärung der weiteren Vorgehensweise und der zukünftigen Zielsetzungen.
Die Stiftung euPrevent unterstützt die grenzübergreifende Zusammenarbeit von Fachleuten und Einrichtungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in den Grenzregionen zwischen den Niederlanden, Deutschland und Belgien. Zu ihren Aufgaben im Rahmen der Programmlinie „Infektionskrankheiten“ gehört auch die Auditierung und damit verbundene Vergabe eines Qualitätssiegels an Krankenhäuser in der EMR.
Drei Krankenhäuser aus der Euregio können zum wiederholten Male nachweisen, dass sie sich den Herausforderungen des Infektionsschutzes mit gebündelten Aktivitäten auch weiterhin stellen: Die Stiftung euPrevent verlieh das bereits vierte Krankenhaussiegel an das St. Elisabeth Krankenhaus Geilenkirchen (Deutschland), das Jessa Ziekenhuis Hasselt (Belgien) und das Maastrichter UMC+ (Niederlande).
Um das Siegel zu erlangen, haben sich die teilnehmenden Krankenhäuser einer Prüfung durch Experten unterzogen. Dabei wurden insgesamt zehn Kriterien bewertet, die mit der nunmehr vierten Siegelstufe an den neuesten Stand der Wissenschaft angepasst wurden. Neben praktischen Aspekten wie der Einhaltung von Reinigungs- und Desinfektionsplänen sowie der Händehygiene lag ein besonderes Augenmerk auf dem (grenzüberschreitenden) Wissensaustausch. Insbesondere in den vergangenen Pandemiejahren wurde deutlich, dass ein Austausch von Expertise und Informationen unerlässlich ist, um den Bürgerinnen und Bürgern in Grenzgebieten eine bedarfsgerechte und verlässliche Versorgung bieten zu können. Die Gültigkeitsdauer des Siegels beträgt drei Jahre.
„Unsere Grenzregion und das euPrevent-Netzwerk bieten eine einzigartige Möglichkeit, sich internationales Fachwissen auf kürzestem Wege zu beschaffen und so die Lebensqualität der Bürger langfristig zu verbessern“, sagt Brigitte van der Zanden, Direktorin von euPrevent. Sie lobte die Vertreter der teilnehmenden Krankenhäuser, die an der Siegelverleihung in der Kreisverwaltung Heinsberg teilnahmen, für Ihre fortwährenden Aktivitäten auf diesem Gebiet.
Der ehemalige Leiter des Gesundheitsamtes des Kreises Heinsberg, Dr. med. Karl-Heinz Feldhoff, der in seiner Amtszeit einen besonderen Schwerpunkt auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelegt hat, betonte die Bedeutung eines einheitlichen Vorgehens im Rahmen des Infektionsschutzes für die Bürger der Grenzregionen.