Deponieskandal: Großes Interesse an Bürgerinformationsveranstaltung

Landrat Stephan Pusch, der zuständige Dezernent Daniel Goertz und Umweltamtsleiterin Sonja Zaunbrecher von der Kreisverwaltung Heinsberg haben sich am Montag, 25. August 2025, den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zum Deponieskandal in Selfkant-Tüddern gestellt. Auf dem betroffenen Grundstück an der Robert-Bosch-Straße in Tüddern lagern rund 30.000 Kubikmeter Erdmaterial, das als gefährlicher Abfall gilt und dort illegal abgeladen wurde. Proben des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Klima – kurz LANUK – ergaben, dass das Material schwer belastet ist und auf einer Deponie vermutlich der Klasse III (zum Beispiel in Köln oder Leverkusen) entsorgt werden muss. Die Kosten für eine fachgerechte Deponierung des belasteten Materials schätzt die Kreisverwaltung auf rund fünf Millionen Euro.

Während der Bürgerinformationsveranstaltung in Tüddern standen die Fragen „Was wurde genehmigt?“, „Was wurde vorgefunden?“, „Was wurde durch den Kreis unternommen?“, „Was haben die Proben ergeben?“ und „Wie geht es nun weiter?“ im Mittelpunkt. Dabei erfuhren die mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger in der Westzipfelhalle unter anderem, dass zwischenzeitlich rund um das betroffene Grundstück an der Robert-Bosch-Straße eine Rigole angelegt wurde und die Arbeiten zur Installation der Abdeckplane am 1. September wieder aufgenommen werden. An dem betroffenen Grundstück wird ein Frühwarnbrunnen gebohrt, der regelmäßig beprobt wird, um zügig handeln zu können, sollten erhöhte Werte im Grundwasser festgestellt werden. Vorgenommene Luftmessungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) sind unauffällig.

Was die finanziellen Auswirkungen des Deponieskandals angeht, sicherte Landrat Stephan Pusch während der mehr als zweistündigen Veranstaltung in der Westzipfelhalle zu, dass der Kreis Heinsberg alles versuchen werde, um die handelnden Personen der Betreiber GmbH zur Verantwortung zu ziehen. Dezernent Daniel Goertz erklärte, dass der Kreis an die Geschäftsführerin der Betreiber GmbH, Grundstückeigentümer und Abfallverursacher herantreten werde. Gegen den Betreiber habe der Kreis Heinsberg bereits Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung bei der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach gestellt. Der Landrat und seine Mitarbeiter wiesen auch darauf hin, dass der Kreis bereits Kontakt zum Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung des Landes (AAV) aufgenommen habe.

Landrat Stephan Pusch (r.), Dezernent Daniel Goertz und Umweltamtsleiterin Sonja Zaunbrecher beantworteten die Fragen der Bürger. Foto: Kreis Heinsberg
Landrat Stephan Pusch (r.), Dezernent Daniel Goertz und Umweltamtsleiterin Sonja Zaunbrecher beantworteten die Fragen der Bürger. Foto: Kreis Heinsberg

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