Hydrogen Hub: Regionale HyExperts-Wasserstoffstrategie vorgestellt

„Gemeinsam: Grenzen überwinden - Strukturen wandeln - Wissen schaffen" - unter diesem Motto geht der Verbund „Region AachenPLUS“ die nächsten Schritte auf dem Weg zur Wasserstoffmodellregion. Durch exzellente Forschungsinstitute, engagierte Kreise und Kommunen, mutige „Early Adopter“ sowie hochkarätige Technologielieferanten bringt die Region gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft mit. Zu diesem Schluss kommt die durch Umlaut SE, BET und BBH Consulting erstellte Wasserstoffroadmap, die im Energeticon in Alsdorf der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Strategie wurde in enger Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren aus Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt und skizziert einen Fahrplan für die Implementierung von Wasserstofftechnologien in der Region.

Dazu regen die Autoren der Strategie unter anderem an, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und neben dezentraler Wasserstofferzeugung vor Ort die Anbindung an das Wasserstoff-Kernnetz zu forcieren. Zudem sollten Bedarfe etwa in der Industrie gebündelt werden und an einer gemeinsamen Planung von Infrastruktur sowie der gemeinschaftlichen Beschaffung etwa von Brennstoffzellenfahrzeugen gearbeitet werden. Es gelte nun, die Stärken der Akteure in der Region zu verbinden. Dann könne der Regionen-Verbund AachenPlus der perfekte Nukleus für ein überregionales H2-Ökosystem werden und das Bindeglied zu den Aktivitäten unserer europäischen Nachbarn sein.
Die Vertreterinnen und Vertreter des Regionen-Verbunds betonten, dass mit Erarbeitung der Strategie die nächste Phase des Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft beginnen müsse: „Wir wollen Wertschöpfung vor Ort erhalten und die Energieversorgung sicherstellen. Wir müssen darum nun in die Umsetzung kommen. Dazu müssen wir regional weiter eng kooperieren und die Vernetzung mit unseren Partnern in den Nachbarländern, Belgien und den Niederlanden, an der Rheinschiene und den Forschungseinrichtungen in der Region weiter vorantreiben“, sagte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Aachen.

Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreis Düren, hob hervor, dass die Region nun als HyExperts-Region bundesweit als Wasserstoffmodellregion sichtbar sei und betonte, dass die Umsetzung der Projekte in Kreisen auch die Gesamtregion voranbringe: „Zusätzlich zu unseren Projekten in der Wasserstoffmobilität eine eigene Wasserstoffproduktion – ein eigenes Wasserstoffökosystem – aufzubauen. Das ist mehr als ein reines Kreis Düren Projekt, wir arbeiten hier mit Firmen aus der gesamten Region. So zeigen wir, dass der Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft Wertschöpfung in der Region für die Region bedeutet.“

Sibylle Keupen, Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen, legte in ihrem Statement wert darauf, dass mit Übergabe des Strategiepapier die Arbeit weiter gehen müsse: „Wir wollen die Region AachenPLUS zum Vorreiter bei der Entwicklung und Nutzung von Wasserstofftechnologien machen. Unser Ziel ist es, eine nachhaltige und innovative Zukunft zu gestalten, in der wir einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir werden mit vereinten Kräften an der Umsetzung dieser wegweisenden Zielsetzung arbeiten.“

Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier machte deutlich, dass die Region insbesondere im Hinblick auf die zu errichtenden Infrastrukuren weiter zusammenarbeiten müsse. „Der eingeschlagene Weg, Themen wie den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur gemeinsam in der Region anzugehen, ist der richtige. Wasserstoffversorgung ist Teamsport, da einzelne Gebietskörperschaften und Unternehmen dabei schnell an ihre Grenzen stoßen“, so Grüttemeier.

Stephan Pusch, Landrat des Kreis Heinsbergs, verwies darauf, dass Wasserstoff eine Chance für die regionale Wirtschaft sei, sich als Technologiegeber zu positionieren. „Projekte wie H2HS mit einer vollintegrierten, dezentralen Wasserstofferzeugung, verzahnt mit der lokalen Grünstromerzeugung bieten den Unternehmen vor Ort die Möglichkeit am Wasserstoff-Boom zu partizipieren. Wir müssen als Region das Zusammenspiel von dezentralen Lösungen und dem Aufbau der Pipelineinfrastruktur gestalten, um Versorgungssicherheit für den Erhalt des Wirtschaftsstandorts zu gewährleisten.“

Markus Ramers, Landrat des Kreis Euskirchens, mahnte die Bedeutung von Fachkräften für regionalen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft an: „Wir, die Gebietskörperschaften, die Kammern und die Unternehmen, müssen gemeinsam daran arbeiten, die Mitarbeitenden in den Betrieben zu qualifizieren, dass wir die Wasserstoff-Projekte in unserer Region umsetzen können.“

Jörg Mackeprang, Amtsleiter Planen, Strukturwandel,Verkehr und Umwelt der Kolpingstadt Kerpen, betonte die perspektivische Verbesserung der Lebensqualität für die Menschen durch die emissionsfreie Wasserstoffmobilität im ÖPNV und Schwerlastverkehr und freute sich über die gute regionsübergreifende Zusammenarbeit im HyExperts-Projekt: „Gemeinsam bringen wir das Thema Wasserstoff im Rheinischen Revier voran und stärken die Region.“

Der HyExperts-Verbund „Region AachenPLUS“ besteht aus dem Hydrogen Hub Aachen und der Stadt Kerpen. Er wird unterstützt durch das Netzwerk „HyCologne“ und die AGIT mbH. Der Wettbewerb „HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland“ wurde 2019 ausgerufen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die innovativsten und erfolgversprechendsten regionalen Konzepte für die Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität zu identifizieren und zu fördern.

Die Entwicklung der Region AachenPLUS als Wasserstoffregion wurde im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP2) mit insgesamt 400.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Übergabe des Abschlussberichts der Wasserstoffroadmap an die Vertreterinnen und Vertreter des Regionenverbunds AachenPlus. Foto: Heike Lachmann, IHK Aachen
Übergabe des Abschlussberichts der Wasserstoffroadmap an die Vertreterinnen und Vertreter des Regionenverbunds AachenPlus. Foto: Heike Lachmann, IHK Aachen

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