Kreis Heinsberg trauert um Oberkreisdirektor a.D. Dr. Leo Thönnissen
Der Kreis Heinsberg trauert um den Oberkreisdirektor a.D. Dr. Leo Thönnissen. Der Wassenberger ist im Alter von 91 Jahren in seinem Heimatort gestorben.
Dr. Leo Thönnissen leitete die Verwaltung des Kreises Heinsberg von 1987 bis 1997. Damals führte er die Kreisverwaltung noch zusammen mit einem ehrenamtlichen Landrat (seit 1994 Karl Gruber, zuvor Karl Eßer) in einer sogenannten Doppelspitze. Dr. Leo Thönnissen war viele Jahre lang Führungskraft des früheren Kreises Erkelenz und geht als Konsequenz aus den Änderungen der Kommunalverfassung als letzter Oberkreisdirektor des Kreises Heinsberg in die regionale Geschichte ein.
Dr. Leo Thönnissen wurde in Aachen geboren und studierte von 1954 bis 1958 Rechtswissenschaften an der Universität Köln. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1958 ab, fünf Jahre später folgten das zweite juristische Staatsexamen und die Promotion. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst wurde Dr. Thönnissen am 1. April 1968 Rechtsamtsleiter, VHS-Leiter und Polizeidezernent beim damaligen Kreis Erkelenz. Zum Kreisdirektor des Kreises Erkelenz wurde er am 30. Dezember 1968 ernannt. Nach der kommunalen Neugliederung, die 1972 den heutigen Kreis Heinsberg schuf, konnter Dr. Leo Thönnissen ab 1. Oktober 1972 seine Laufbahn als Kreisdirektor des Kreises Heinsberg fortsetzen. 1987 trat er als Nachfolger von Dr. Theo Esser das Amt des Oberkreisdirektors an.
Dr. Leo Thönnissen galt als engagierter Befürworter der Zusammenlegung der Kreise Erkelenz und Geilenkirchen-Heinsberg auf Grundlage des sogenannten Aachen-Gesetzes ab 1. Januar 1972 (kommunale Neugliederung). Er lebte mit seiner Familie in Wassenberg und galt Zeit seines Lebens als großer Kulturfreund. Dr. Leo Thönnissen war ein entschiedener Fürsprecher des frühen Kreisheimatmuseums, der Volkshochschule und der Kreismusikschule.
Nach zehn Jahren im Amt des Oberkreisdirektors wurde Dr. Leo Thönnissen 1997 in den Ruhestand verabschiedet. Zum Abschied erhielt er für sein Lebenswerk das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. "Es war vor allem die Fülle der Funktionen, die mir sehr viel Freude gemacht hat. Ob es ums Planen oder Bauen ging, um die öffentliche Ordnung, das Gesundheitswesen oder die Polizeibehörde. Es war immer interessant", antwortete Dr. Leo Thönnissen im Jahr 2022 auf die Frage, was für ihn das Besondere an seiner Tätigkeit in der Verwaltung des Kreises Heinsberg war. Anders als in einer rein juristischen Tätigkeit konnte er in der Vewaltung die Zukunft unserer Region aktiv mit planen und gestalten .
Bis zuletzt pflegte Dr. Leo Thönnissen einen engen Kontakt zur Heinsberger Kreisverwaltung und war bei vielen Veranstaltungen gern gesehener Gast. Erst vor fünf Wochen ist seine Frau Brigitte Thönnissen im Alter von 88 Jahren verstorben.