Mit Respekt und Toleranz gegen Hass und Hetze
Aus Sorge vor einem politischen Rechtsruck hat Landrat Stephan Pusch im Jahr der Europawahl (9. Juni) und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen (1. September) und Brandenburg (22. September) eine Demokratieoffensive ausgerufen. Im Zuge der Veranstaltungsreihe war nun auf Einladung des Landrats Martin Schulz im Forum des Kreisgymnasiums Heinsberg zu Gast. Schulz sprach über den aufkeimenden Rechtsextremismus und verurteilte Hass und Hetze.
Martin Schulz war von 2012 bis 2017 Präsident des EU-Parlaments. Im Dezember 2020 wurde Schulz zum Vorsitzenden der Friedrich-Ebert-Stiftung gewählt. Gegen die zunehmenden rechtsextremen Strömungen im Land fand er deutliche Worte, der 68-Jährige bezeichnete die AfD als Schande für die Bundesrepublik. Im Kampf gegen die zunehmenden rechtsextremen Tendenzen in Politik und Gesellschaft bezeichnete er Respekt, Toleranz und Würde als die wichtigsten Säulen. Die schweigende Mehrheit im Land werde durch wenige laute Stimmen viel zu oft in die Defensive gedrängt, sagte Schulz vor rund 130 Zuhörern, darunter mehrere Bürgermeister und Schulleiter. Man könne mit vielen Dingen unzufrieden sein, aber keine Debatte rechtfertige Hass und Hetze, Intoleranz und Würdelosigkeit.
Nach dem Vortrag von Martin Schulz stieg Landrat Stephan Pusch in die Diskussion ein. Beide stellten sich den Fragen des Publikums und waren sich einig, dass es für Deutschland zügig ein legales Einwanderungsrecht neben dem hohen Gut des Asylrechts geben müsse. Pusch und Schulz sprachen sich für eine gesamteuropäische Lösung der Flüchtlingsproblematik aus.
Moderiert wurde die Diskussionsrunde von Anne Gebler-Walkenbach, für die Organisation der Veranstaltung war federführend Maria Sprenger vom Zentrum für Kommunale Bildung und Integration verantwortlich.
Die nächsten Veranstaltungen im Rahmen der von Landrat Pusch initiierten Demokratieoffensive finden im Mai statt. „Erbfeindschaft adieu…..et ensuite? Wie kann es weitergehen mit dem deutsch-französischen Dreamteam?“ heißt es am Mittwoch, 8. Mai, 19 Uhr, bei einem Vortrag mit dem Politikwissenschaftler Siebo Janssen in der Leonhardskapelle (Gasthausstraße 5) in Erkelenz. Der Europabus macht am Freitag, 17. Mai, von 14 bis 18 Uhr am Berufskolleg in Erkelenz (Westpromenade 2) Station.
