Neue Wache für Rettungsdienst und Kreiseinheiten in Hückelhoven

Die zentrale Krankentransportwagenwache des Rettungsdienstes im Kreis Heinsberg (RDHS gGmbH) sowie die Geschäftsleitung und Verwaltung haben die neue Unterkunft an der Rheinstraße in Hückelhoven bezogen. „Von hier aus werden wir ab sofort rund 11.000 Einsätze pro Jahr abwickeln“, sagte RDHS-Geschäftsführer Ralf Rademacher bei der offiziellen Schlüsselübergabe in den neuen Räumen.

Im hinteren Bereich des Geländes wurde für die ABC-Teileinheit Hückelhoven (zuständig hauptsächlich für Messungen) und die IuK-Einheit (Information und Kommunikation) des Katastrophenschutzes im Kreis Heinsberg eine neue Fahrzeughalle mit Werkstätten, Büros und Sozialräumen geschaffen. Damit haben der Rettungsdienst im Kreis Heinsberg und die Kreiseinheiten zur Bekämpfung von Großeinsatzlagen und Katastrophen auf dem insgesamt 11.480 Quadratmeter großen Gelände eine neue gemeinsame Bleibe; davon sind 4175 Quadratmeter bebaute Fläche, ca. 2700 Quadratmeter hiervon entfallen auf die RDHS gGmbH und ca. 1500 Quadratmeter auf die Kreiseinheiten. Die Kosten des Rettungsdienstes sind durch die Kostenträger refinanziert.

Während der offiziellen Schlüsselübergabe bedankte sich Landrat Stephan Pusch für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten während der Planungs- und Bauphase der zentralen KTW-Wache. RDHS-Geschäftsführer Ralf Rademacher wies auf die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Zahl von Einsätzen für den Rettungsdienst hin. Kreisbrandmeister Klaus Bodden erklärte, dass der neue Standort in Hückelhoven auch als zentraler Sammelpunkt für alle Auswärtsaufgaben sowie für Übungen genutzt werden kann. Die Hückelhovener Architekten Franz Peter Greven und Alistair Greven überreichten die Schlüssel zum Neubau.

Zu den Aufgaben der Kreise gehören nach Paragraf 4 des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) unter anderem die Unterhaltung von Einheiten und Einrichtungen für den Brandschutz und die Hilfeleistung, soweit ein überörtlicher Bedarf besteht. Weiterhin trifft der Kreis Heinsberg die erforderlichen Maßnahmen zur Vorbereitung der Bekämpfung von Großeinsatzlagen und Katastrophen. Hierfür unterhält der Kreis Heinsberg fünf Kreiseinheiten. Diese sind die ABC-Einheit (atomare, biologische und chemische Bedrohungen - unterteilt in Teileinheit Heinsberg und Teileinheit Hückelhoven), die IuK-Einheit (Information und Kommunikation), die Tauchereinheit, die PSNV-Einheit (Psychosoziale Notfallversorgung) und die Betreuungsbuseinheit. Die Mitglieder der Einheiten setzten sich aus Ehrenamtlern der Freiwilligen Feuerwehren der zehn Kommunen des Kreises Heinsberg zusammen. In der neuen Unterkunft in Hückelhoven sind künftig die Fahrzeuge der ABC-Teileinheit Hückelhoven und die IuK-Einheit stationiert.

Der Kreistag hat im Rahmen des Rettungsdienstbedarfsplans 2020 beschlossen, den Krankentransport im Kreis Heinsberg aus Effektivitäts- und Kostengründen zu zentralisieren und am Standort Hückelhoven eine „Zentrale KTW-Wache“ zu errichten. Die neue Fahrzeughalle bietet Platz für 18 Krankentransportwagen. Ebenso wurde entschieden, die Geschäftsführung und Verwaltung sowie das Lager der RDHS gGmbH an diesem Standort unterzubringen, da die bisherigen Räume nicht mehr ausreichend dimensioniert waren.

Für die ABC-Einheit (Teileinheit Hückelhoven) hatte der Kreis Räume der Feuerwehr Hückelhoven angemietet, für welche die Stadt Hückelhoven Eigenbedarf anmeldete. Die bisherige Unterkunft der IuK-Einheit in der „alten“ Rettungswache Hückelhoven wurde ebenfalls zur Übernahme durch die Stadt Hückelhoven angefragt, so dass der Kreisausschuss in seiner Sitzung am 31. August 2021 beschlossen hat, die beiden Kreiseinheiten in einem Neubau auf dem hinteren Bereich des Grundstücks der neuen „KTW-Wache“ unterzubringen. Die ABC-Teileinheit Heinsberg (zuständig hauptsächlich für Dekontamination) verbleibt an ihrem Standort in der Kreisstadt.

Die Gebäude haben eine positive Klimarelevanz, da sie nach den aktuellen klimafreundlichen Standards errichtet sind und das Flachdach des vorderen Gebäudes großzügig mit Photovoltaik ausgestattet ist.

Die Unterkunft für die beiden Kreiseinheiten beinhaltet zehn Stellplätze sowie einen Waschplatz. Weiterhin gibt es für jede der zwei Einheiten eine Umkleide, Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume, Büros sowie ein gemeinsamer Schulungsraum, der in zwei Räume aufgeteilt werden kann. Hinzu kommen Werkstätten und Lager für die Einheiten.

Die beiden vom Kreis beschafften Katastrophenschutz-Rettungswagen (RTW) werden künftig am Standort der „Zentralen KTW-Wache“ an der Rheinstraße in Hückelhoven stationiert und durch die RDHS betreut. Sie stehen den Hilfsorganisationen des Kreises für unterschiedliche Einsatzzwecke (zum Beispiel Sanitätsdienste) weiterhin zur Verfügung.

Das Gebäude der Kreiseinheiten sowie die Außenflächen werden für Übungen aller Kreiseinheiten sowie als Bereitstellungsraum für große Einsätze wie beispielsweise die Fußball-Europameisterschaft 2024 genutzt.

Die neue Unterkunft für die Kreiseinheiten ist zudem geeignet, im Bedarfsfall dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt im Tierseuchenfall als Logistikzentrum für die Tierseuchenbekämpfung zu dienen.

Die „Zentrale KTW-Wache“ einschließlich Lager ist bereits seit dem 1. Mai 2024 in Betrieb, die Geschäftsführung sowie die Verwaltung der RDHS gGmbH sind seit dem 6. Mai 2024 am neuen Standort in Hückelhoven zu erreichen.

Der Umzug der Kreiseinheiten ist nach abschließender Ausstattung der neuen Unterkunft für Anfang Juni 2024 geplant.

Die neue KTW-Wache an der Rheinstraße 105 in Hückelhoven. Foto: Kreis Heinsberg
Die neue KTW-Wache an der Rheinstraße 105 in Hückelhoven. Foto: Kreis Heinsberg

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