Sportanlage „Im Klevchen“ nach Modernisierung zur Nutzung freigegeben
Die Schulsportanlage „Im Klevchen“ ist für den Schul- und Vereinssport grundlegend modernisiert worden. Landrat Stephan Pusch hat die Sportanlage am Freitag, 21. April 2023, im Rahmen des Crosscup-Finales der Grundschulen offiziell an die Schulen und den Verein SC Myhl Leichtathletik zur Nutzung übergeben. Die Rundlaufbahn wurde als Tartanbahn erneuert und eine Beachvolleyball-, Hochsprung-, Speerwurf-, Diskus-, Weitsprung-, Streetball- und Outdoor-Fitness-Anlage eingerichtet. Im Rahmen des Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW konnten dafür Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro generiert werden.
Ursprünglich wurde die Sportanlage im Jahr 1960 als Tennenplatzanlage mit einer 320-Meter-Rundlaufbahn, einem Fußballfeld (85 mal 50 Meter), einem Kleinspielfeld (35 mal 20 Meter), einer Weitsprung- und Kugelstoßanlage sowie einem Sanitärgebäude errichtet. Im Jahr 2021 war die Anlage nach über 60-jähriger Nutzung in einem Zustand, der eine grundlegende Sanierung erforderlich machte. Die Anlage wird vom Kreisgymnasium, der Janusz-Korczak-Schule, der städtischen Realschule sowie der ortsansässigen Sportvereine genutzt und dient dem Landesverband Leichtathletik als Leistungsstützpunkt. Durch die zentrale Lage innerhalb des Stadtgebiets Heinsberg und die kurze Anbindung zu zahlreichen Bildungseinrichtungen hat die Sportanlage einen hohen Stellenwert für das Sportgeschehen im Stadtgebiet und durch die Nutzung als Leistungsstützpunkt des Landesverbandes Leichtathletik auch eine kreisweite Bedeutung. Seit 2015 verfügt die Sportanlage Im Klevchen über eine Stadioncrossanlage, die in ehrenamtlicher Tätigkeit durch den SC Myhl Leichtathletik angelegt wurde. Seit 2015 nehmen an den Crossläufen auch nationale Spitzennachwuchsläufer teil.
Die Modernisierung der Schulsportanlage wurde am 7. April 2021 begonnen und am 18. Oktober 2022 abgeschlossen. Die Baukosten belaufen sich insgesamt auf rund 2,4 Millionen Euro. Eine Begutachtung des zuständigen Prüflabors für Sportstättenbau hatte ergeben, dass eine im Wesentlichen auf die Oberfläche beschränkte Teilsanierung nicht zielführend ist und deutlich umfangreichere Bodenarbeiten zwingend notwendig waren. Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse rieten Gutachter dringend dazu, den Unterbau der gesamten Lauffläche zu erneuern und begleitende Maßnahmen vorzunehmen. Darin wurde die einzige Möglichkeit gesehen, um künftige Hebungen und Senkungen des Erdreichs und damit verbundene teure Sanierungsarbeiten zu vermeiden.
Zunächst waren umfangreiche Erdarbeiten mit einer Aushubtiefe von rund 1,5 Metern erforderlich. Dabei stießen die Arbeiter im November 2021 auf eine Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg. Deren Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte die größte Evakuierungsmaßnahme in der Geschichte der Stadt Heinsberg nach dem Krieg zur Folge. Rund 9000 Menschen mussten am Samstag, 13. November 2021, vorübergehend ihre Wohnungen verlassen.
Nach dem Bombenfund im November 2021 sprach der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Empfehlung aus, weitere Flächen einer Kampfmitteluntersuchung zu unterziehen. Dies hat dazu geführt, dass 3900 weitere Kubikmeter Erdreich ausgehoben wurden. Außerdem kam hinzu, dass bei den Erdarbeiten im Bereich der vorhandenen Laufbahn eine Bodenbelastung mit kontaminiertem Bodenmaterial festgestellt wurde, was zur Folge hatte, dass insgesamt 3712 Tonnen Bodenmaterial entsorgt wurden.
„Mein besonderer Dank gilt allen, die an den Sanierungsarbeiten beteiligt waren. Sportlerinnen und Sportler können Dank der Modernisierung nun wieder auf einer hochwertigen Anlage in bestem Zustand trainieren“, sagte Landrat Stephan Pusch während der offiziellen Übergabe, der Vertreter aus Politik und Verwaltung, Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen, Mitglieder des SC Myhl Leichtathletik und Anwohner beiwohnten. „Teamwork ist im Sport genauso wie in der Politik die beste Voraussetzung für Erfolg. Die Modernisierung der Sportanlage ist eine gute Nachricht für den Kreis Heinsberg und verdeutlicht die hohe Wertschätzung, die wir dem Sport entgegenbringen“, sagte Landrat Stephan Pusch.