Wegbegrenzung soll blaue Blumen im Wald bei Doveren schützen
Um Spaziergänger vorsorglich vor herabstürzenden Ästen und umsturzgefährdeten Bäumen zu schützen, waren im Waldstück zwischen Baal und Doveren in den vergangenen Wochen umfangreiche forstliche Pflegearbeiten notwendig. Das betroffene Gebiet im Naturschutzgebiet „Am hintersten Berg“ beheimatet einen ausgeprägten Bestand des Atlantischen Hasenglöckchens, das im Volksmund als „Blaue Blume“ bekannt ist. Ein solch großer Bestand, der seltenen und durch die Bundesschutzverordnung geschützten Pflanze ist in Deutschland einzigartig.
Die forstlichen Eingriffe waren notwendig, weil in dem Wald erhebliche Wind- und Trockenschäden vorlagen. Bis zum 1. März finden Wiederaufforstungsmaßnahmen statt. Es werden 3000 neue Rotbuchen angepflanzt, die der Entwicklung des Naturschutzgebietes dauerhaft dienen. Der Waldoberboden wurde durch die Forstarbeiten so wenig wie möglich gestört, so dass die beliebten blauen Blumen, unterstützt durch die neuen Rotbuchen, künftig dort wieder blühen werden.
Zur Blütezeit des Hasenglöckchens wird das Naturschutzgebiet „Am hintersten Berg“ rege besucht. Insbesondere an Wochenenden halten sich viele Menschen in dem kleinen Hochwald oberhalb der Landstraße 117 auf, um den magischen blauen Teppich des Hasenglöckchens zu besichtigen und zu fotografieren. Dabei gingen in der Vergangenheit einige Besucher ohne Rücksicht auf die Pflanzen in die besonders dicht gewachsenen Stellen hinein, um Fotos von sich, ihrer Begleitung oder ihrer Hunde zu machen. Zurück blieben zertretene Pflanzen und mehrere Trampelpfade. Im Naturschutzgebiet ist es verboten, die Wege zu verlassen und die Flächen außerhalb der Wege zu betreten. Hunde sind im Schutzgebiet immer angeleint zu führen.
Um die Beeinträchtigungen durch den Menschen zu verringern, den Bestand der Hasenglöckchen zu erhalten und den Schutz der Lebensstätte gewährleisten zu können, werden in den nächsten Wochen entlang der Hauptwege seitliche Wegbegrenzungen errichtet. Diese sollen naturnah aus Eichenpfählen und Rundhölzern als Handlauf beidseitig hergestellt werden, ähnlich, wie dies schon teilweise in der Teverener Heide umgesetzt wurde.
